Mit dem symbolischen Spatenstich am 21. Juli 2025 fiel der Startschuss für ein wichtiges Projekt zur Starkregenvorsorge im Ortsteil Kühleithen bei Nemmersdorf. Ziel der Maßnahme ist es, den östlichen Siedlungsbereich, der in der Vergangenheit wiederholt von Überflutungen betroffen war, wirksam zu entlasten.
Dem Baubeginn ging ein intensiver Planungs- und Abstimmungsprozess voraus. Das zugrunde liegende Maßnahmenkonzept sowie erste Abstimmungen mit den Behörden wurde vom Planungsbüro für multifunktionale Umweltplanung und Beratung (UP&B) erarbeitet. Die darauffolgenden Entwurfs-, Genehmigungs- Ausführungsplanungen sowie die Objektüberwachung übernahm das Büro GeoTeam aus Bayreuth, das in den vergangenen Monaten in die weitere Projektbearbeitung einstieg.
Kernelement der geplanten Maßnahme ist die Verzögerung des gebündelten Oberflächenabflusses, der aus Entwässerungsgräben talwärts Richtung Siedlungsgebiet strömt. Durch die gezielte Umleitung dieses Wassers in die angrenzende Waldfläche und das Anlegen von dezentralen Erd- und Steinschwellen soll der Abfluss gebremst, Rückhalteraum geschaffen und die natürliche Versickerung gestärkt werden.

Die neu geschaffenen Strukturen ermöglichen es, Oberflächenwasser temporär zurückzuhalten und gleichzeitig mitgeführte Sedimente aus dem Wasserstrom abzusetzen. Dadurch wird nicht nur das Abflussgeschehen bei Starkregen gedämpft, sondern auch die Grundwasserneubildung in der Waldfläche verbessert und der Eintrag von Feinmaterial in die Gewässer reduziert.
Die Bauphase ist auf einen Zeitraum von rund drei Wochen angesetzt. Schon wenige Tage nach Beginn der Arbeiten wird vor Ort deutlich, welche Idee hinter der Maßnahme steckt: Erste Erd- und Steinschwellen sind erkennbar, Geländemodellierungen nehmen Form an – die geplanten Rückhaltezonen fügen sich zunehmend in die Landschaft ein.
Mit dem Projekt in Nemmersdorf wird ein weiterer Baustein zur klimaangepassten Landschaftsentwicklung gesetzt – im Schulterschluss zwischen der Stadt Goldkronach, dem Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken, dem Wasserwirtschaftsamt Hof, dem Landratsamt Bayreuth sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg und dem Bauunternehmen Lauterbach.
